Lifestyle, Sunnyside of life

Sunnyside of life trotz der Krise mit Corona?

Trotz Corona glücklich oder zufrieden zu sein, das Leben mit Leichtigkeit zu leben, geht das wirklich?

Das erste viertel Jahr 2020 ist fast vorbei und meine Gedanken fahren derzeit Achterbahn. Wie war dieses erste viertel Jahr im magischen Jahr 2020? Zeit Revue passieren zu lassen, um vielleicht das eine oder andere klarer zu sehen.

Viele Pläne und Ideen hatte ich für das Jahr 2020, habe ich noch im meinem Urlaub auf Fuerteventura im Dezember 2019 in Ruhe darüber nachgedacht. Kam ganz relaxt aus einem Sonnenurlaub zurück, habe ein ruhiges Silvester verbracht, habe wieder die Arbeit aufgenommen und dann kam alles anders als gedacht.

Lebenswende

Mein geliebter Dad ist im Januar verstorben und meine Welt stand plötzlich still. Ja, mir war bewusst, dass ein Mensch, wenn er 88 Jahre alt ist, gehen darf. Doch es ist niemals der richtige Zeitpunkt, oder?! Wir hatten alles geplant, der Kurzzeitpflegeplatz war organisiert, während dieser Zeit sollte das Haus soweit eingerichtet werden, dass Papa nach ein paar Wochen wieder nach Hause kann. Kam er nicht. Nach anderthalb Wochen im Krankenhaus ging es plötzlich ganz schnell. Was natürlich für Ihn gut war, aber nicht für mich. Darf ist das so sagen? Er war der Anker in meinem Leben. Der Fels in der Brandung. Der Mensch, der immer für mich da war. Natürlich haben wir uns auch aneinander gerieben. Wir waren uns so ähnlich, da bleibt das nicht aus. Diese verbundene Liebe machte den Abschied umso schwerer.

Ich bin so glücklich darüber, einen liebevollen Vater gehabt zu haben. Der meinen Lieblingsmenschen wie seinen eigenen Sohn angenommen hat. Wenn wir zu Dritt waren, habe ich oft gelächelt, wie nah sich die Beiden standen. Da wurde gescherzt, gefachsimpelt, gelacht, philosophiert, Erinnerungen geschaffen. Erinnerungen für die mein Lieblingsmensch und ich heute unglaublich dankbar sind.

Wir konnten uns in den letzten Stunden von meinem Vater verabschieden. In einer, wenn ich das so sagen darf, positiver Stimmung, obwohl wir alle Drei wußten, dass das Ende naht.  Mein Dad wusste genau was auf Ihn zukam und er hat es mit einer Ruhe angenommen, die mir heute noch die Tränen in die Augen treibt. Selbst in seinen letzten Stunden war er so unglaublich stark.

Lebensaufgabe

Seither ist in meinem Leben vieles anders. Ich bin anders. Es mussten Entscheidungen gefällt, neue Pläne gemacht werden und diesmal alles ohne Ihn. Mein Lieblingsmensch und meine engsten Freunde haben mir in dieser Zeit unglaublich beigestanden, ja sie tun es noch. Sie waren da, hörten zu, machten mir Mut und hatten Verständnis. Es ist ein Geschenk, solche Menschen in seinem Leben zu haben. DANKE!

Nun ist der erste Schritt getan, ich bin in mein Elternhaus gezogen, lebe wieder in Bochum und ich kann Euch gar nicht sagen, wie richtig sich das anfühlt. Es ist schwer, mit all den Erinnerungen im Haus tagtäglich zu leben, oft bin ich traurig. Besonders schwer war es vor allen Dingen, als wir mit den ersten Veränderungen im Haus angefangen haben. Es ist endgültig an der Zeit los zulassen.

Pandemie SARS-Cov-2 ändert alles

Dann kam der Virus namens Corona und viele unserer Pläne haben wir wieder auf Eis gelegt. Den Umbau haben wir verschoben. Vorrangig geht es nun darum, die Wohnung in Witten aufzulösen. Eine Herausforderung, mit den derzeitigen Einschränkungen, aber auch das werden wir meistern. Den Garten in Bochum wollten wir erst im Herbst angehen, nun haben wir doch schon jetzt damit angefangen. Das alte Gewächshaus sollte abgerissen werden. Nun bleibt es dieses Jahr stehen und ich pflanze nochmal Tomaten und Gurken an. Ich bin so glücklich darüber, einen Garten zu haben. Sich nachmittags in die Sonne zu setzen und in Ruhe eine Tasse Kaffee zu genießen. In solch stürmischen Zeiten, die Möglichkeit eine Auszeit zu nehmen, ist unbezahlbar, ich würde sagen, einfach unendlich wertvoll.

Ich arbeite in der Verwaltung eines Altenzentrums in Witten. Kein Home-Office-Arbeitsplatz. Stelle unbequeme Fragen, suche Gespräche und staune, wie unterschiedlich die Blicke der Menschen auf diese Krise sind. Bisher sind wir auf der Arbeit von Covid-19 verschont geblieben und ich hoffe, dass es so bleibt. Ich erinnere mich noch, als ich die erste Pressekonferenz der WHO gesehen habe, dass ich zu meinem Lieblingsmenschen gesagt habe, da kommt noch mehr, wir werden uns noch wundern. Es war ein Bauchgefühl und ich wünschte, ich hätte mich geirrt.

Zeit umzudenken

Bei uns im Penny Harpen habe ich erlebt, dass sich Menschen um Toilettenpapier auf einer Palette stritten. Ich wunderte mich nur, es war so befremdlich. Wenn Toilettenpapier in Deutschland die einzige Sorge ist, die viele Menschen haben, geht es uns eindeutig zu gut und wir wissen es nicht. Viele Dinge, die sich gerade auf unserer Welt abspielen, machen mich sprachlos.

Es sind die Menschen, die mich verstummen lassen. Ich stelle mir immer vor, wie mein Vater mit der Situation umgegangen wäre. Und Toilettenpapier wäre ganz sicher nicht seine Sorge gewesen. Er hätte die Situation mit Ruhe und nötigen Gelassenheit angenommen. Aber er war auch noch aus einer anderen Generation.

Wir sollten die Zeit nutzen, uns neu zu besinnen. Neu auszurichten, über den Tellerrand zu schauen und zu lernen. Wieder auf andere Menschen zu zu gehen, zu zu hören, zu helfen. Mehr mit Menschen zu kommunizieren – derzeit natürlich kontaktlos – Pläne zu schmieden aber auch zu lachen, Freude zu empfinden, Dankbarkeit und Demut. Ja, auch Fröhlichkeit ist in solch schwierigen Zeiten erlaubt. Wo kämen wir sonst hin?

Entwicklung

Ich kann wieder Bücher lesen, was die erste Zeit nach dem Tod meines Vaters nicht möglich war. Keine Ahnung wieviele Blumen-Samen ich in die Erde meines Gartens verbuddelt habe, in der Hoffnung, dass im Sommer alles schön blüht. Habe mir ein ein völlig neues Geburtstagsgeschenk für meinen Lieblingsmenschen einfallen lassen, etwas, wovon wir im Idealfall viele gemeinsame Jahre etwas haben werden. Wir beobachten unsere Stubentiger und lachen manchmal herzhaft über Ihr Verhalten. Lachen befreit.

Ich lasse meine Mitmenschen an meinen Ideen teilhaben, ja, auch ungefragt. Sehe wie sie reagieren und siehe da, manchmal zeigen sich an Menschen ungeahnte Seiten. Sehen wir die Situation als Chance. Soweit es uns möglich ist. Mir ist bewusst, dass ich trotz der Krise in einer wirklich guten Situation lebe. Es mangelt mir an nichts. Ich habe Respekt vor Corona, bin aufmerksam, jedoch spüre ich keine Angst.

Mein Wunsch ist es, dass die Menschen vernünftig sind, füreinander einstehen und für´s Leben lernen, nachhaltig.

Wie meistert Ihr die Situation mit Corona?

Eure Natascha

10 thoughts on “Sunnyside of life trotz der Krise mit Corona?

  1. Liebe Natascha,
    zunächst einmal noch mein herzliches Beileid zu dem Verlust Deines Vaters. Auch wenn das der Lauf des Lebens ist, so ist es trotzdem schmerzlich, wenn es so weit ist. Ich trauere auch immer noch meinem Opa nach und zwar weil ich mich nicht verabschieden konnte. Er ist seinem Krebsleiden erlegen als ich auf Hochzeitsreise war und keiner wollte mich dort stören.
    Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Freude in Deinem Elternhaus und ich bin auch verwundert wie blöd und primitiv einige Menschen sind, die wegen Toilettenpapier ausrasten. Es gibt doch genügend Zeitungspapier, das kann man auch nehmen.
    Liebe Grüße
    Anja von Castlemaker.de

    1. Liebe Anja!

      Ich danke Dir, für Deine verständnisvollen und offenen Worte.
      Es tut mir leid, dass Du Dich nicht von Deinem Opa verabschieden konntest.
      Mittlerweile freut es mich, die Veränderungen in meinem Elternhaus zu beobachten.
      Wir haben aufgrund der Situation schon mal mit dem Garten angefangen. Es ist immer noch viel Arbeit.
      Doch jedes kleine Stückchen zählt.

      Liebe Grüße und paß auf Dich und Deine Liebsten gut auf,
      Natascha

  2. Liebe Natascha,

    die Worte über deinen Paps berühren mich sehr. Es tut mir so leid. Es ist so unendlich schwer, einen lieben Menschen gehen lassen und doch kommen wir alle nicht daran vorbei. Es ist ein Geschenk, all die vielen schönen Erinnerungen in sich tragen zu dürfen.

    Dieses Jahr ist für dich bisher mehr als ereignisreich verlaufen. Wieder nach Bochum zu ziehen, musste sicherlich gut überlegt werden und dann funkt noch dieses fiese Virus dazwischen. Ich mache es wie du, versuche die schönen Dinge des Lebens hervorzuheben und nicht den Kopf in den Sand zu stecken, auch wenn das manchmal verdammt schwer fällt.

    Gute Gespräche, leckeres Essen und Gekreische vor Glück klingt einfach wundervoll. Wir „arbeiten“ an einem Treffen, wenn alles vorbei ist ja?

    Ich wünsche dir und deinem Lieblingsmenschen alles Gute, bleibt gesund und passt auf euch auf.

    Herzliche Grüße – Tati

    1. Liebe Tati!

      Herzlichen Dank für Deine lieben Worte.

      Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an meinen Papa denke. Er fehlt mir so sehr. Einfach überall.
      Schön ist es, dass ich offen über ihn reden kann. Auch gerade jetzt in dieser abstrakten Situation in unserem Land.
      Mein Lieblingsmensch und ich sitzen oft zusammen und sprechen über die Situation, wie wir sie meistern werden und wie mein Dad damit umgegangen wäre.

      Wir werden es uns hier richtig schön machen und dieses Erbe ist ein Geschenk, welches ich nicht in Worte fassen kann.
      Ich merke jeden Tag, wie ich ein wenig über mich hinaus wachse.
      Die Situation verändert mich, hoffentlich zu einem noch glücklicheren und zufriedeneren Menschen. Auch wenn schmerzende Schicksalschläge dazu gehören.
      Das ist das echte Leben.

      Und ja, mittlerweile stoße ich bei all dem Leid, gerade in meinem nächsten Umfeld auch an meine emotionale Grenzen.
      Dass ich das Gefühl habe, da ist keine positive Energie mehr und ich möchte mich am liebsten einfach ins Bett legen.
      Doch AUFGEBEN ist einfach keine Option.

      Ja, wir werden ein Treffen erarbeiten, wenn alles vorbei ist und alles wieder einigermaßen seinen geregelten Gang geht.
      Ich bin sicher, die eine oder andere Bloggerin wird sich uns gerne anschließen.

      Dir und Deiner Familie viel Glück, Kraft und Gesundheit in dieser Situation.

      Herzliche Grüße,
      Natascha

    1. Hallo Katrin!

      Stimmt, wir sollten immer auf die schönen Dinge im Leben achten und einen besonderen Blick auf die Umwelt werfen.
      Vielleicht gelingt dies ja durch die Coronazeit nachhaltig.

      Liebe Grüße und bleib gesund,
      Natascha

  3. Guten Morgen Natascha, oh je, mein Beileid. Deine Worte haben mich sehr berührt, ich habe ein paar Tränchen in den Augen. Ich muss dann immer daran denken, dass es zum Glück meinen Eltern derzeit ganz gut geht. Wofür ich sehr dankbar bin. Ich Zeiten von Covid-19 habe ich mich derzeit abgeschottet, um ehrlich zu sein. Seit über 3 Wochen habe ich eine blöden Husten, der in Schwankungen mal mehr und mal weniger ist. Selbst die Nachbarn wecke ich manches Mal nachts. Ich gehöre aufgrund meiner Herz-Kreislauf-Erkrankung zur Risikogruppe. Kein Arzt wollte mich bisher untersuchen, was ich aber auch irgendwie verstehen kann. Dann wurde ich nach 3 Wochen in die Fieberambulanz geschickt, wo ein Abstrich gemacht wurde. Ergebnis noch ausstehend. Daher war ich jetzt die ganze Zeit zu Hause, habe viel gelesen und gebloggt. Und der Wäscheberg wird endlich mal kleiner. Und heute werde ich mal beginnen, mich um unsere Steuererklärung zu kümmern. Es ist dennoch immer etwas zu tun. Bleib schön gesund. Ich wünsche Dir eine schöne Woche. Liebe Grüße Jana

    1. Liebe Jana!

      Ich danke Dir herzlich.
      Es tut mir sehr leid, dass Du diesen Husten hast und hoffe, dass es Dir bald besser geht und der Test negativ ausgefallen ist.
      Dadurch, dass man doch viel mehr Zeit zu Hause verbringt, schafft man endlich Dinge zu erledigen, die man schon lange auf eine To-Do-Liste geschoben hatte.
      Jede Medaille hat eben zwei Seiten.

      Liebe Grüße,
      Natascha

  4. Liebe Natascha,
    ja, ich habe mir auch gedacht, dass 2020 ein besonderes Jahr wird. Doch so schnell hat sich alles geändert. Ich hoffe, dass viele Menschen ein wenig über ihren Lebensstil nachdenken und mehr auf die Umwelt achten. Denn die hat momentan glücklicherweise eine kleine Verschnaufpause.
    Bleib gesund und alles Liebe
    Christine

    1. Liebe Christine!

      Dieses Jahr wird ein besonderes Jahr, nur eben völlig anders, als die meisten dachten.
      Ich würde mich auch freuen, wenn die Menschen über Ihren Lebensstil nachdenken würden, über Nächstenliebe, mehr Miteinander, sich mehr auf die Dinge konzentrieren, die im Leben wirklich wichtig sind.

      Liebe Grüße und bleib gesund,
      Natascha

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